Was ist BIM
Das Schlagwort BIM ist immer häufiger zu hören. Nur was bedeutet es genau? Die Abkürzung BIM steht für Building Information Modelling und vereinigt die verschiedenen Planzeichnungen der Fachdisziplinen (u.a. Architektur, Bauingenieurswesen, Vermessung, Haustechnik etc.). Seit den 70er Jahren wird an diesem System geforscht, wobei der Begriff BIM erstmals im Jahr 1992 erwähnt und durch Autodesk im Jahr 2003 bekannt wurde. In den meisten Fällen eines planerischen Bauprozesses fertigen die unterschiedlichen Gewerke jeweils ihre eigenen Pläne auf Grundlage der Architektenpläne an. Dabei werden die einzelnen Pläne noch mit Hilfe von CAD-Programmen und in 2D-Darstellung erstellt. Diese individuelle Erstellung hat den enormen Nachteil, dass wenn sich bei einem Gewerk etwas plantechnisch ändert, die anderen Gewerke ihre Pläne den jeweiligen Planänderung händisch anpassen müssen.
Das Ziel von BIM ist es, die digitale Modellierung aller Eigenschaften eines Bauwerks in einem gemeinsamen ganzheitlichen Modell wiederzugeben. Damit sind bei Änderungen alle am Bau befindlichen Gewerke informiert und besitzen zu jeder Zeit die aktuellsten Pläne. Wichtig dabei ist es, dass BIM nicht nur den planerischen und baulichen Prozess betrachtet, sondern den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. In der Abbildung 12 wird dies nochmal verdeutlicht. BIM wendet sich auch an den Betrieb und die Bewirtschaftung des jeweiligen Bauwerks. Wichtig dabei ist es, dass möglichst alle bauwerksrelevanten Eigenschaften in BIM aufgelistet und dargestellt werden. Also nicht nur die Stärke einer Wand, sondern auch dessen Material, die jeweiligen Materialeigenschaften usw.
Das gewünschte Ziel dieser durchgängigen Anwendung von BIM ist es, eine digitale, ganzheitliche und einheitliche Bauwerksdatenbank zu erschaffen. Dabei besteht BIM aus folgenden Informationen:
· dreidimensionale Geometrie der Bauteile
· Typeninformationen
· technische Eigenschaften
· Kosten
Die verschiedenen Bauteile werden unter anderen durch den bauspezifischen Objektkatalog mit vordefinierten Wänden, Türen, Fenstern, Treppen, Stützen usw. bereitgestellt. Auf die verschiedenen Objekte wiederum enthalten weitere technische und materielle Merkmale und sie stehen in Beziehungen zu anderen Bauteilen. Werden einzelne Elemente versetzt oder verschoben, so ändern sich die jeweiligen dazugehörigen Elemente, dies greift einen dynamischen Prozess auf. Durch den enormen Informationsgehalt der einzelnen Elemente können diese leichter wiedergefunden und verändert werden. So können z.B. einzelne Türen aus Holz herausgefiltert werden und nach jeweiligem Wunsch durch Türen aus anderem Material wie Stahl ersetzt werden.
Verfasser:
Tim Bormann