Beschreibung der Messung

Begonnen wurde von einem vorhandenen Festpunkt im Nebeneingang der Kirche. Von dort aus wurde in die Dorfkirche hindurch durch den Hauptausgang hinaus eine Netzmessung durchgeführt. Die Standpunkte und angemessenen schwarz-weiß Targets wurden dreifach in doppelter Lage aufgenommen. Dabei wurden die Targets manuell angezielt und die Anschlusspunkte, die jeweils auf Stativen mit passenden Prismen versehen waren, mit Hilfe der automatischen Anzielung. Da der Untergrund mitunter etwas zu rutschig war, um ein Stativ aufbauen zu können, wurden hier Spinnen als Unterstützung verwendet, um ein wegrutschen zu verhindern. 
Vor Beginn der Scans wurden Kugeltargets zusätzlich zu den schwarz-weißen Targets in der Dorfkirche verteilt. Diese sollten die spätere Verknüpfung der einzelnen Scanstandpunkte unterstützen. Insgesamt wurden 15 Scanstandpunkte für den Innenbereich der Dorfkirche benötigt. Dabei wurde zunächst ein 360°-Scan durchgeführt, wobei mit einer Genauigkeit von 6,3 und 3,1mm je 10m gemessen wurde. Bei kleineren Scanentfernungen als 5m wurden 6,3mm gewählt und 3,1mm bei größeren Entfernungen zu den zu scannenden Objekten. Nach den Scans wurden automatisch die Fotos für die Texturierung der Scanpunkte des ausgewählten Objekts aufgenommen. Dieser Abschnitt nahm teilweise die drei- bis vierfache Zeit im Verhältnis zum Scan selbst in Anspruch. Für weit entfernte Targets wurden Detailscans mit einer Genauigkeit von 1,6mm je 10m angefertigt. Grund dafür war die Möglichkeit zur genaueren späteren Verknüpfung der einzelnen Scanstandpunkte. Bei den Scans war zu beachten, dass bei dem Scanprozess niemand im Weg steht und so Abschnitte verdeckt, weshalb die einzelnen Bereiche, die gescannt wurden, bei dem Scanprozess verlassen werden mussten. Auch wurden Türen geschlossen, um diese mit aufnehmen zu können. Für eine bessere Ausleuchtung der Räume wurde die jeweilige Raumbeleuchtung eingeschaltet. 

Verwendete Instrumente

Das Leica MS60 ist die neueste Totalstation der Firma Leica. Die Besonderheiten des Gerätes sind unter anderem die Scan- und Bildaufnahmefunktion. Dabei kann es bis zu 1000 Punkte in der Sekunde scannen. Die Bilder werden beispielsweise für die Texturierung der Scanpunkte genommen, wobei dieser Vorgang im Instrument autonom durchgeführt wird. Bei der Winkelmessung kommt das Inkrementalverfahren zum Einsatz. Für die Streckenmessung wird ein Verfahren namens Wave verwendet. Dies ähnelt dem Impulsverfahren mit dem Unterschied, dass mehrere verschieden starke Impulse gleichzeitig ausgestrahlt werden.

Beim Laserscanner Leica P16 handelt es sich um einen Panoramascanner der Firma Leica Geosystem. Dieser Scanner besitzt eine Scanreichweite von 80 m und hat dabei eine 3D-Lagegenauigkeit von 5 mm. Als Streckenmessung wird das Impulsverfahren verwendet. Dabei können bis zu 1 Millionen Punkte je Sekunde erfasst werden. Das Sichtfeld im horizontalen Bereich beträgt 360° und im vertikalen 290°. Außerdem besitzt der Scanner eine integrierte 4-Megapixel-Kamera mit Hilfe derer Panoramabilder erstellt werden können. Die erfassten 3D-Punkte bekommen automatisch eine RGB-Farbdarstellung. 

Verfasser:

Tim Bormann